BOZEN – In Südtirol galt lange eine einfache Wahrheit: Unsere Almen, unsere Wälder, unsere Vereine, unsere Krankenhäuser und unsere Kleinstbetriebe gehören uns – und wir entscheiden, was damit geschieht und welche Regeln gelten. Dieses Prinzip hat jahrzehntelang funktioniert.
Doch immer öfter mischen sich staatliche Behörden aus Rom ein: Prozesse wegen Murmeltieren, Wölfen und Bären – und plötzlich stehen wir vor Gericht für Dinge, die wir seit jeher selbst verwalten. Entscheidungen, die vor Ort getroffen wurden, werden durch zentrale Vorgaben ausgehebelt. Was für uns sinnvoll und richtig ist, ist plötzlich verboten.
Beispiele dafür gibt es genug:
- Joghurt für das Meraner Krankenhaus kommt nicht von Südtiroler Bergbauern, sondern von einem Großlieferanten aus Italien.
- Jagdregeln werden nicht lokal gemacht, sondern von Beamten erlassen, die keinen Hirsch von einer Kuh unterscheiden – und glauben, Murmeltiere seien in Südtirol vom Aussterben bedroht.
Das Ergebnis: verärgerte Bürger, gefährdete Natur, verfehlte Politik.
Das ist kein Einzelfall. Das hat System.
Was nützt eine Autonomie auf dem Papier, wenn nationale Repressalien den Alltag bestimmen? Wenn Beamte lieber römischen Anweisungen folgen, statt lokale Lösungen zu vertreten? Wenn jeder Verwaltungsakt unter dem Damoklesschwert einer Anzeige steht?
Unsere Botschaft ist klar: Eine Autonomie, die aus Angst untätig macht, ist zu schwach.
Wir fordern ein Ende der Selbstaufgabe. Der sogenannte Murmeltier-Prozess muss zum Wendepunkt werden. Kein Vorfall darf jemals wieder unsere Selbstverwaltung untergraben.
- Unsere Forderung an Rom: Respekt vor unserer Autonomie!
- Unsere Erwartung an Wien: Schutz unserer Rechte!
Südtirol auf dem richtigen Weg!
Mit dem Landesgesetz vom 3. Juli ist ein wichtiger Schritt getan: Gemeinden können lokale Produkte einfacher direkt vor Ort ankaufen. So sieht eine funktionierende Eigen- und Selbstverwaltung aus.
Jetzt ist es Zeit für Klarheit:
- Wo Südtirol zuständig ist, handeln wir – konsequent und ohne Selbstaufgabe.
- Wo unsere Zuständigkeit endet, ziehen wir die rote Linie – kompromisslos.
Denn eines ist sicher: Eine Autonomie, die sich aus Angst selbst beschränkt, hat bereits verloren.
Wir aber wollen gestalten – mutig, selbstbewusst und frei.
Für die ARGE iatz!
Dr. Franzjosef Roner, Tramin